Aller anfang sieht recht leicht aus, sind ja nur kleine Löcher die es zu verschliessen gilt. Doch auch hier gilt: zu grobe Arbeit versaut das Ergebniss! Eine kleine Anleitung im Beispiel meines Vectra B´s:
das entfernen der Spritzdüse:
Die Spritzdüsen lassen sich von unten aus Ihrer Verankerung entfernen. Dazu mit einem Schlitzschraubendreher die Nase nach innen zur Düse drücken und in diesem Moment mit leichtem Druck die Spritzdüse nach aussen drücken.
Nun lässt sich die Düse ein Stück weit entnehmen, jetzt kommt man gut an den kleinen Schlauch dran. Diesen mit einem kräftigen Ruck von der Düse entfernen. Im Normalfall ist dieser Schlauch nur aufgesteckt und nicht mit einer Schelle versehen. Falls es nicht sofort klappt, ein wenig den Schlauch oder die Düse hin und her drehen und dabei das Gegenstück fest in einer Position halten. Kommt schon mal vor das der Schlauch sich ein wenig mit der Düse „verklebt“, durch die Drehung löst sich diese Verklebung und dem abschließendem abziehen sollte nix mehr im Wege stehen!
Vorbereitung zum einschweißen der Bleche:
Bevor es weitergeht muss der Lack an der Stelle entfernt werden damit beim schweißen keine Probleme durch Schlechte Masse zustande kommt. Die 2 Löcher in der Haube sollten dann nun so aussehen:
Dieses darf ruhig großflächig passieren, als Beispiel nehm ich die größe einer Zigarettenschachtel. Der grosse Lackabtrag beugt das entzünden des Lackes vor und so lässt sich sauberer arbeiten. Zum entfernen von Lack empfehl ich einen „Negerkeks“, wie er in Lackierkreisen genannt wird!
Nun kleine Blechstücke zurecht schneiden ( ich empfehle dazu einen Winkelschleifer mit Millimeter-Trennscheibe) die etwas grösser sind als das Blech selber.
Vorsicht!
Nun ist alles vorbereitet zum einschweißen. Nun jedoch ist Achtung geboten! Wer sich nicht an die, nun folgenden, kleinen vorbereitungen hält, kann durchaus mit einem „Frosch“ bestraft werden! Als „Frosch“ bezeichnet man eine Beule die sich nicht mehr entfernen lässt. Dieses passiert zum Beispiel auch durch starke Hitzeeinwirkungen. Man drückt von unten gegen die Beule, sie geht raus und springt sofort wieder in ihre zerbeulte Form zurück sobald man loslässt. Daher empfehle ich folgende Vorbereitungen:
- ein altes Handtuch nass machen
- Druckluftkompressor mit Luftpistole
das Bleche einschweißen:
das nasse Handtuch ( gut feucht, aber nicht triefend nass! ) in kreisform um die zu bearbeitende Stelle der Haube legen. So, dass man noch arbeiten kann! Das nasse Handtuch nimmt die Wärme auf die beim schweißen der Haube entsteht.
Von hinten das Blechstück über die Öffnung der Wischdüse halten. Entweder mit einem hitzefesten Handschuh oder aber einem Stück Holz oder ähnliches. Kein Plastik verwenden, das wird schmelzen!
Schutzgas-Schweissgerät ansetzen und los gehts: ein Punkt setzen, dann gegenüber einen Punkt setzen( 12 und 6 Uhr Position). Druckluftpistole in die Hand und die geschweißte Fläche durch die Kompressorluft kühlen. Dann die nächsten 2 Punkte anheften ( 3 und 9 Uhr Position ). Abermals kühlen und im zwischenraum evtl. nochmals nachschweißen ( immer nur Punkte, keine Naht! )
Wieder kühlen bzw. abkühlen lassen und im Anschluß die Fläche mit der Flex wieder planschleifen. Auch hier gilt: lieber zu viel gekühlt als nen Frosch in der Haube!
et voilá:
verzinnen der Fläche!
ähnlich wie beim bösen Blick sind Motorhauben und normale Spachtelmasse keine gute Kombination. Zinn ist durch seine Metallähnlichen Eigenschaften sehr gut für Spachtelarbeiten auf Motorhauben zu gebrauchen. Zinn und das Motorhaubenblech besitzen nahezu die gleichen Eigenschaften was dehnen, zusammenziehen usw. angeht. Normaler Faserspachtel ist zu hart und wird auf kurz oder lang zu reissen anfangen. Ergebniss sind unschöne Risse im Lack die, wenn nich behandelt, schnell auch zum Rostnest werden können.
Das verzinnen ist in diesem Falle relativ einfach. Die Motorhaube schließen folgendes bereitlegen:
- Flussäure
- sauberer Lappen (leicht feucht)
- Zinnstange
- Holzspachtel in Leinöl getränkt
- Gasbrenner
- Pinsel
wir starten mit dem Pinsel und der Flussäure. Pinsel in Säure tauchen und gesättigt auf die metallende Oberfläche verteilen. Die Säure sollte dunkelgrau sein und sich daher von der glänzenden hellen Oberfläche des blankes Metalls gut absetzen. Wenn alles dunkelgrau ist kommt der Gasbrenner zum Einsatz. Die Säure auf dem Metall erhitzen bis sie anfängt zu verbrennen. Es ensteht abermals eine glitzernde schimmernde Fläche die sich jedoch immernoch vom blanken Metall unterscheidet. Wenn die Fläche komplett glänzt ist alles schön, wenn nicht vorgang wiederholen! !!Dieses ist wichtig damit das Zinn auf dem Metall haften bleibt!!
Mit dem feuchten Lappen die Fläche abwischen und Säurereste abwischen. Nun kann man noch mit Reiniger (Bremsen-, oder Schnellreiniger) die Fläche reinigen, jedoch habe ich dieses noch nie gebraucht weil ich neue Lappen genommen habe 😉
Die Motorhaube sollte noch eine gewisse Hitze durch das Säure schmelzen in sich tragen. Also erstmal die Zinnstange erhitzen bis sie sich an der Stelle der Wäre mattiert! Sofort die Flamme weg nehmen, sonst läuft das Zinn gleich los! Nun die Zinnstange über die Fläche, die verzinnt werden soll, halten und Haube sowie Zinnstange mit dem Gasbrenner erwärmen. Das Zinn sollte bei richtiger Temperatur von matt in glänzend übergehen, nun die Zinnstange an die Position drücken und das gelartige Zinn nun abdrehen. Zinn auf der Haube erhitzen und mit dem Holzspatel in Form drücken. Mit dem Gasbrenner ein wenig spielen, in einer kurzen Zeit hat man raus, wie das Zinn sich am besten verarbeiten lässt.
(nicht schön, jedoch trage ich lieber mehr Material ab als nachher zu wenig zu haben 😉 )
Überflüssiges Zinn durch planschleifen der Haube mit der Flex oder Karosseriefeile entfernen ( Zinnstaub ist giftig, Maske tragen ist Pflicht!!! ) und fertig. Eventuelle Feinarbeiten sollten dem Lackierer überlassen werden, so kann man sicher sein eine vernünftige Haube wieder zu bekommen!
Bild wie es nun fertig aussieht reiche ich nach!
mfg
FK